Umweltverschmutzung: Angespülte Klumpen verunreinigen Nordseestrand auf Juist

Immer wieder werden an Inselstränden weiße, wachsartige Klumpen angespült. In einem größeren Ausmaß ist nun die ostfriesische Insel Juist betroffen. Wo kommen die Brocken her?

Angespülte weiße oder gelbe Klumpen verunreinigen zurzeit den Strand der Nordseeinsel Juist. Nach Angaben der Inselgemeinde soll es sich dabei um Paraffin handeln. Seit vergangenem Freitag werde vermehrt Paraffin am Strand gefunden, teilte die Inselgemeinde mit. Die weißen, wachsartigen Klümpchen verteilten sich nahezu über den gesamten 17 Kilometer langen Nordstrand der Insel, sagte eine Gemeindesprecherin. „Es ist leider überall.“ Inzwischen sei eine beträchtliche Menge zusammengekommen. Genaue Zahlen zur Menge gab es zunächst nicht. 

Mitarbeiter des Bauhofes der Insel reinigen nun den Spülsaum, wo die meisten Klumpen nach Hochwasser zu finden sind, mit einer Strandreinigungsmaschine. „Die Paraffinstücke werden gesammelt und danach entsprechend entsorgt“, teilte die Inselgemeinde weiter mit. Außerdem wurden Proben genommen, mit denen der Stoff näher untersucht werden soll. 

Wo kommen die Klumpen her?

Die Brocken sollten nicht unnötig angefasst werden, teilte die Gemeinde weiter mit. Ein Grund zur übermäßigen Sorge bestehe aber nicht. „Das Baden und Spazieren am Strand ist dennoch uneingeschränkt und gefahrenlos möglich.“

Woher die weißen Klumpen stammen, ist bislang nicht klar. In den vergangenen Jahren gab es an der niedersächsischen Nordseeküste immer wieder Anspülungen solcher Klumpen – allerdings handelte es sich nicht in allen Fällen um Paraffine. Paraffine sind Erdölprodukte, die etwa aus Tankwaschungen von Tankern auf See stammen können. Denn Öl- und Chemikalienreste von Schiffen werden teils auf der Nordsee entsorgt, indem etwa Rückstände aus Schiffstanks gewaschen werden. Für das Einleiten von Paraffinen gelten seit Anfang 2021 striktere Regeln.