Die US-Regierung will verschreibungspflichtige Fluorid-Medikamente für Kinder vom Markt nehmen. Entsprechende Pläne wurden am Dienstag (Ortszeit) vom Gesundheitsministerium in Washington verkündet. Dessen Ressortchef Robert Kennedy Jr. hat den Kampf gegen Fluorid-Zusätze in Nahrungsmitteln und auch im Trinkwasser den Kampf angesagt.
Die Arzneimittelbehörde FDA habe das Verfahren für eine Rücknahme von verschreibungspflichtigen Fluorid-Medikamente für Kinder in Gang gesetzt, erklärte das Gesundheitsministerium. Es handele es sich um verschreibungspflichtige Medikamente, die „im Gegensatz zu fluoridhaltigen Zahnpasten und Mundspülungen von Säuglingen und Kleinkindern geschluckt werden“. Diese Produkte seien „nie von der FDA zugelassen“ worden. Mit der Ankündigung beginnt nun eine Konsultationsphase mit Experten, die bis Ende Oktober laufen soll.
„Es ist höchste Zeit, die Verwendung von Fluorid zum Einnehmen zu beenden“, wurde Gesundheitsminister Kennedy Jr. in der Erklärung zitiert. Er hat den Kampf gegen Fluorid als Nahrungsergänzungsmittel oder in Produkten zu einer seiner Prioritäten erklärt.
Unter anderem kündigte Kennedy Jr. bereits im Wahlkampf an, dass Leitungswasser nicht mehr mit Fluorid versetzt werden solle. Diese 1945 begonnene Praxis war zuvor von den US-Gesundheitsbehörden als eine der zehn größten gesundheitlichen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts bezeichnet worden, weil sie Karies vorbeuge. Allerdings gibt es zunehmend Befürchtungen, dass eine zu hohe Fluorid-Zufuhr bei Kindern zu neurologische Schäden führen könnte.
Derzeit wird das Trinkwasser für rund 200 Millionen US-Bürger mit Fluorid angereichert – das sind rund zwei Drittel der Bevölkerung des Landes.