Bei der Techniker Krankenkasse in Hamburg haben sich 2023 mehr Versicherte gemeldet, die einen Behandlungsfehler vermuten, als im Vorjahr. Bundesweit ist die Zahl rückläufig.
in Hamburg haben im Jahr 2024 mehr Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) einen Behandlungsfehler vermutet und ihrer Krankenkasse gemeldet als im Vorjahr. Die Zahl stieg von 315 im Jahr 2023 auf 333 Versicherte im vergangenen Jahr, wie die Krankenkasse mitteilte. Das sei ein Höchststand. Die meisten Verdachtsfälle seien in der Fachrichtung Chirurgie (28 Prozent) gemeldet worden, gefolgt von der Zahnmedizin/Kiefernorthopädie (17 Prozent) und Geburtshilfe/Gynäkologie (11 Prozent). Bundesweit sank die Zahl der gemeldeten Fälle von 6.504 auf 6.431. Das sei die zweithöchste von der TK festgestellte Jahreszahl, hieß es.
Behandlungsfehler können nach Angaben der Krankenkasse beispielsweise bei der Aufklärung der Patienten, der Verabreichung von Medikamenten oder während einer Operation passieren. Nur jeder dritte gemeldete Verdachtsfall bestätigt sich als berechtigter Vorwurf, wie die Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg, Maren Puttfarcken, in einer Pressemitteilung erklärte. „Gleichzeitig rechnen wir bei der Anzahl der Behandlungsfehler mit einer hohen Dunkelziffer.“ Viele Versicherte wüssten nicht, dass sie sich bei einer vermuteten Fehlbehandlung an ihre Krankenkasse wenden könnten.
Wenn die Krankenkasse den Fall übernehme, gehe sie in Vorleistung. Entscheide sich die Kasse für eine Klage, könnten die Versicherten den Ausgang des Gerichtsverfahrens abwarten und dann entscheiden, ob sich eine eigene Klage lohne. Eventuelle Gutachten, die die Krankenkasse in Auftrag gegeben habe, könnten die Betroffenen nutzen. Oft dauerten Klageverfahren sehr lang, teilweise mehr als 15 Jahre, hieß es weiter.