Was der angeklagte Krankenpfleger dem Gericht sagen will, gerät zur Wutrede. Fehler und Faulheit kritisiert der Mann unter Kollegen. Und er habe keine Überdosen verabreicht, um Leben zu beenden.
Der wegen neunfachen vor dem Landgericht Aachen angeklagte Krankenpfleger hat die Vorwürfe von sich gewiesen. Er habe keine Medikamente verabreicht mit dem Ziel, Leben zu verkürzen, sagte der Angeklagte in einer ersten Aussage in dem seit über sechs Wochen andauernden Prozess. Die Patienten seien als gut eingestellt beurteilt worden, sagte der 44 Jahre alte Mann, der fast ausschließlich im Nachtdienst auf der Palliativstation eines Krankenhauses in Würselen bei Aachen tätig war.
MordesDer Deutsche ist wegen neunfachen Mordes und wegen 34-fachen Mordversuchs angeklagt. Alle Taten soll er innerhalb weniger Monate begangen haben, zwischen Ende Dezember 2023 und Mai 2024. Laut Anklage soll er Patienten auf der stark sedierende Medikamente gespritzt haben, teils in Kombination mit Schmerzmitteln und in einigen Fällen mehrfach. Das habe in neun Fällen zum Tod der Patienten geführt. Die Anklage war kurz vor Prozessbeginn erweitert worden.